Austausch zwischen Generation Zukunft und Geschäftsführung

Ideen gegen den Fachkräftemangel im Bereich Heilerziehungspflege

Foto: LEBENSHILFE Bremervörde/Zeven Gewinnbringender Austausch: Martje Klein (rechts), die ihre Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin bei der LEBENSHILFE Bremervörde/Zeven absolviert, unterhält sich mit Geschäftsführer Volker Wahlers (links) über das Thema Nachwuchsgewinnung.

Video: LEBENSHILFE BRV/Zeven Das komplette Gespräch zwischen der angehenden Heilerziehungspflegerin Martje Klein und Geschäftsführer Volker Wahlers als Video.

Der Fachkräftemangel in der Sozialbranche und ganz besonders in der Pflege ist in aller Munde. Dieser macht sich auch für den Beruf Heilerziehungspflegerin bzw. -pfleger (kurz: HEP) immer stärker bemerkbar. Diese Fachkräfte verfügen über sozialpädagogische und pflegerische Kompetenzen und sind somit zentral, um Menschen mit unterschiedlichsten Behinderungen je nach persönlichen Bedarfen bei ihrer selbstbestimmten Lebensführung zu unterstützen und zu begleiten. Die LEBENSHILFE Bremervörde/Zeven widmet sich nun verstärkt dem Thema Nachwuchsgewinnung. Um neue Impulse und Ideen zu sammeln, tauschte sich Geschäftsführer Volker Wahlers auch mit einer Nachwuchskraft der Generation Zukunft im eigenen Haus aus. Bei einem gegenseitigen Interview mit der angehenden Heilerziehungspflegerin Martje Klein ging es unter anderem um die jeweiligen Aufgabengebiete sowie Wünsche und Ziele im Bereich Ausbildung.

Martje Klein: Meine erste Frage ist auch gleich, was Sie den ganzen Tag so als Geschäftsführer machen?

Volker Wahlers: Marlies Schröder und ich sind gemeinsam die Geschäftsführung. Unsere Aufgabe besteht darin, zusammen mit den Einrichtungsleitungen die Ziele und Inhalte der LEBENSHILFE Bremervörde/Zeven mitzugestalten, festzulegen und zu überwachen. Natürlich ist ein Großteil unserer Arbeit die Vertretung nach außen. Wir sind nicht nur dafür zuständig, dass es intern für unsere Klientinnen und Klienten sowie unsere Mitarbeitenden stimmt, sondern auch dafür, das Thema Menschen mit Behinderungen in die Öffentlichkeit zu tragen.

Volker Wahlers: Was gefällt Ihnen denn an der Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin besonders? Und warum machen Sie diese gerade bei uns im Haus, bei der LEBENSHILFE Bremervörde/Zeven?

Martje Klein: Ich absolviere die Ausbildung, weil sie sehr vielfältig ist und die Arbeit mit Menschen mit Behinderungen viel Spaß macht – dass wir viele Förderangebote machen und dass wir auch alltägliche Lebensaufgaben unterstützen. Bei der LEBENSHILFE Bremervörde/Zeven gefällt mir insbesondere, dass wir hier vielfältig gestreut sind und in alle Bereiche schnuppern können – sei es die Schule [Helga-Leinung-Schule (staatlich anerkannte Tagesbildungsstätte), Anm. d. Red.], die Werkstatt oder das Wohnen.

Martje Klein: Dann ist die Frage, welche Rolle spielen wir eigentlich als Nachwuchs für Sie und was planen Sie konkret für die Zukunft?

Volker Wahlers: Die Nachwuchsgewinnung ist für uns schon lange ein Thema. Wir haben uns nun überlegt: Wie können wir junge Leute begeistern und mehr ansprechen für den Beruf? Das wollen wir erreichen, indem wir verstärkt in die Öffentlichkeit gehen. Wir haben Ausbildungskoordinierende eingesetzt, die als Ansprechpartnerinnen und -partner für die Auszubildenden im Bereich Heilerziehungspflege da sind. Zusätzlich versuchen wir, die Rahmenbedingungen für die schulische Ausbildung bei uns im Haus gut zu gestalten. Das hat unter anderem dazu geführt, dass wir eine neugestaffelte Vergütung für die Auszubildenden festgelegt haben.

Volker Wahlers: Nach meiner Antwort jetzt die Gegenfrage: Was können wir tun, damit wir auch in Zukunft Leute für diesen Beruf begeistern? Und was können wir tun, damit diese Personen ihre Ausbildung in unserem Hause absolvieren?

Martje Klein: Auf jeden Fall sollten wir mehr Werbung für den Beruf machen – zum einen in den Medien, zum anderen in den Schulen. Es ist auch wichtig, gerade bei jungen Leuten klarzumachen, dass mit der Ausbildung nicht „Schluss“ ist. Es gibt Weiterbildungsmöglichkeiten und man kann immer wieder in die verschiedenen Bereiche schnuppern und das ja eigentlich während des gesamten Berufslebens.

Martje Klein: Und jetzt noch die Frage von mir: Was wünschen Sie sich eigentlich von uns Auszubildenden?

Volker Wahlers: Ich glaube, erst einmal ist es ganz wichtig, dass jede Person, die die Ausbildung macht, Freude und Spaß an der Arbeit mitbringt und sich das gut überlegt hat. Wir wünschen uns auch, dass eine gewisse Haltung dahintersteht, diesen Beruf zu erlernen. Denn man erfüllt auch immer einen gewissen gesellschaftlichen Auftrag und letztendlich muss man immer den Menschen im Vordergrund sehen. Wir suchen verantwortungsbewusste Auszubildende, die sich aber auch kritisch einbringen und neue Impulse geben können.

Volker Wahlers: Wo sollte sich, Ihrer Meinung nach, die LEBENSHILFE Bremervörde/Zeven hin entwickeln, um Menschen mit Behinderungen eine gute Zukunft zu bieten und wo sehen Sie Ihre Rolle darin?

Martje Klein: Auf jeden Fall möchte ich ganz stark an der Teilhabe unserer Klientinnen und Klienten mitwirken, die Selbstbestimmung weiter fördern, dass die LEBENSHILFE in diesem Bereich noch weiter wächst und wir vielen Menschen nahebringen, was es bedeutet, mit Menschen mit Behinderungen zu arbeiten.

Heilerziehungspflegerinnen und -pfleger (HEPs) sind interdisziplinäre Fachkräfte, die sowohl sozialpädagogisch ausgebildet sind als auch über pflegerische Kompetenzen verfügen. Sie begleiten Menschen mit Behinderungen aller Altersgruppen durch ihren Alltag. Ziel der HEPs ist es, Menschen mit Behinderungen bei der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und somit bei einer selbstbestimmten Lebensplanung und -führung zu unterstützen. Dementsprechend ist das Einsatzgebiet der HEPs sehr breit gestreut. Sie arbeiten u.a. in Frühförder- sowie Kindertagesstätten, in Schulen, in Werkstätten für Menschen mit Behinderungen, in Tagesförderstätten, im direkten Zuhause und innerhalb von ambulanten Hilfen. Die Ausbildung dauert in Niedersachsen drei Jahre. Dabei wechselt sich Unterricht an einer Fachschule oder einer Berufsbildenden Schule mit praktischer Arbeit in einem Unternehmen oder einer Einrichtung ab.

Informationen zur Ausbildung bei der LEBENSHILFE für Menschen mit Behinderungen Bremervörde/Zeven gemeinnützige GmbH gibt es unter:

www.lebenshilfe-bremervoerde.de/karriere/ausbildung

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